Absaugen
Vorgang zur Entfernung von Sekret aus dem Nasen-Rachen-Raum und / oder aus den Lungen mittels eines dünnen Schlauches
Alarm
Monitoralarme werden je nach Gestationsalter und Krankheitsbild des Kindes individuell eingestellt. Werden Alarmgrenzen unter- oder überschritten, so erfolgt ein akustischer Alarmton und der Wert leuchtet am Monitor auf.
Anpassungsstörung
Durch Belastung verschiedenster Art (Stressfaktoren) ausgelöste Störung der Umstellungsreaktionen eines Neugeborenen auf das Leben außerhalb des Mutterleibs unmittelbar nach der Geburt (meistens die Atmung betreffend).
Apgar-Score
Punktesystem zur Beurteilung des klinischen Zustandes des Neugeborenen nach der Geburt zu definierten Zeitpunkten (1, 5 und 10 Minuten nach der Geburt). Beurteilt werden Atmung, Herzaktion, Hautfarbe, Muskeltonus und Reflexe. Diesen werden Zahlen zugeordnet, die in der Summe den Apgar-Wert ergeben (benannt nach der Erstbeschreiberin Virginia Apgar, einer amerikanischen Narkoseärztin).
Apnoe
Atempause > 20 Sekunden. Periodische Atmung: fehlende Atmung von 5-10 Sekunden Dauer im Wechsel mit normaler Atmung ohne Änderung von Herzfrequenz und Hautfarbe. Bei Frühgeborenen häufig bedingt durch ihre Unreife.
Beatmung
Ist eine künstliche Lungenbelüftung mittels Beatmungsgerät oder per Hand zur Aufrechterhaltung eines ausreichenden Gasaustausches über einen Tubus oder eine Maske.
BGA (Blutgasanalyse)
Bluttest zur Bestimmung des Sauerstoff- und Kohlendioxidgehaltes sowie des pH-Wert des Blutes.
BPD
Chronische Lungenkrankheit von Frühgeborenen, definiert als Sauerstoffbedarf für mehr als 28 Tage.
Bradykardie
Verlangsamung des Herzschlags (Pulsabfall). Bei Frühgeborenen häufig bedingt durch ihre Unreife.
B-Strepptokokken
Relativ häufig in der Scheide anzutreffende Bakterien (bei rund 10% aller Frauen), die bei der Geburt auf das Kind übertragen werden können. Bei einigen Neugeborenen kann dies zu einer Infektion mit B-Strepptokokken führen. Wurden bei einer Frau B-Streptokokken nachgewiesen oder hat sie selbst während der Geburt Zeichen einer Infektion, z.B. Fieber, kann man das Risiko der Übertragung der Bakterien auf das Kind durch die Gabe eines Antibiotikums während der Geburt stark verringern. Ein Neugeborenes kann aber auch erst mehrere Wochen nach der Geburt mit B-Streptokokken besiedelt werden, gelegentlich entsteht auch daraus eine Infektion. Diese sog. Spät-Infektion lässt sich durch die Gabe von Antibiotika während der Geburt nicht verhindern.
CPAP ("Continuous Positive Airway Pressure")
Ein kontinuierlicher Luftstrom, der über einen Nasen-Rachentubus (mononasal) sowie über Maske oder Prongs (binasal) appliziert werden kann, um eine bessere Belüftung der Lungen zu erzielen. In vielen Fällen lässt sich damit eine "richtige" Beatmung vermeiden.
Echokardiographie (USKG)
Ultraschallverfahren zur Beurteilung der Herzfunktion und Erkennung von Herzerkrankungen
EEG (Elektroenzephalographie)
Ableitung der elektrischen Aktivität des Gehirns zur Erfassung von Störungen der Hirnfunktion
EKG (Elektrokardiogramm)
Ableitung der elektrischen Herzaktion zur Aufklärung von Störungen der Herzaktivität. Ein Elektrokardiogramm kann die Herztöne des Neugeborenen aufzeichnen.
Extubation
Der Vorgang, in dem der Beatmungsschlauch (Tubus) aus der Luftröhre gezogen wird. Oft schließt sich daran eine andere Form der Atemhilfe an.
Frühgeborenes/Neugeborenes
- Frühgeborenes: Gestationsalter < 259 Tage, d.h. < 37 vollendete Schwangerschaftswochen
- Reifes Neugeborenes: Gestationsalter 259- 294 Tage, d.h. vollendete 37 – 41 Schwangerschaftswochen
- Übertragenes Neugeborenes: Gestationsalter > 294 Tage, d.h. > 42 Schwangerschaftswochen
Einteilung: Neugeborenenperiode: 1.-28. Lebenstag
Ohne Berücksichtigung der Reife wird nach dem Geburtsgewicht eingeteilt in:
- Untergewichtige Neugeborene (LBW= lowbirth weight infants) Geburtsgewicht < 2500g
- Sehr untergewichtige Neugeborene (VLBW= very low birth weight infants) Geburtsgewicht < 1500g
- Extrem untergewichtige Neugeborene (ELBW= extremely low birth weight infants) Geburtsgewicht < 1000g
Nach Gestationsalter und Geburtsgewicht wird definiert:
- Eutroph: Kinder mit einem Geburtsgewicht zwischen 10. und 90. Perzentile
- Hypotroph: Kinder mit einem Geburtsgewicht < 10. Perzentile
- Hypertroph: Kinder mit Geburtsgewicht > 90. Perzentile
Guthrie-Test/PKU
Bluttest zur Früherkennung von angeborenen Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen für alle Neugeborenen, welcher zwischen der 36. - 72. Lebensstunde durchgeführt wird.
High-Flow-/Sauerstoff-Nasenkanüle
Sonden, über die ein entsprechender Luftstrom, evtl. mit Sauerstoffanreicherung, über die Nase gegeben werden kann.
Infusion
Zufuhr von Flüssigkeiten und/oder Medikamenten über eine Vene
Inkubator
Der Inkubator, auch Brutkasten genannt, ist ein geschlossenes Gehäuse zur Pflege von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen. Die Luft darin wird angewärmt und angefeuchtet und das Neugeborene wird vor Licht und Lärm geschützt.
Intubation
Einführen eines Plastikschlauches (Tubus) in die Luftröhre, um darüber ein Kind maschinell beatmen zu können.
Känguruhing
Direkter Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen dem Kind und seinen Eltern zur Förderung der Eltern-Kind-Bindung. Dabei liegt das Kind auf der unbekleideten Brust des Elternteils. Wichtig für die psychosoziale und emotionale Entwicklung des Kindes.
Mekonium
Erster Stuhl des Neugeborenen. Er ist gekennzeichnet durch seine schwarze Farbe und seine klebrig-zähe Konsistenz. Er wird auch "Kindspech" genannt und ist geruchslos.
Silastik-Katheter/ZVK
"Einschwemmkatheter", dünner Plastikschlauch, der über ein großes Gefäß vorgeschoben wird zur Verabreichung von Infusionslösungen oder Medikamenten.
Sonographie
Bildliche Darstellung von Gefäßen und Organen mittels Ultraschall, für das Kind wenig belastend und ungefährlich. Die Sonographie kann in vielen Fällen Röntgenaufnahmen ersetzen, die mit einer Strahlenbelastung einhergehen.
Surfactant
Eine Art Schmiermittel für die Lunge, das Frühgeborenen oft noch fehlt. Es wird normalerweise erst rund einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin ausreichend produziert. Dieser Zeitpunkt kann durch eine sogenannte fetale Lungenreife-Induktion (RDS-Prophylaxe) vorverlegt werden. Ist trotzdem zu wenig Surfactant vorhanden, kann dieses auch nach der Geburt über die Luftröhre in die Lungen eingefüllt werden.
Tubus
Schlauch, der in die Luftröhre der Kinder vorgeschoben wird zur maschinellen Beatmung der Lungen.
Überwachung
Überwacht werden bei Frühgeborenen und kranken Neugeborenen alle Vitalparameter. Dazu gehören: Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck, Sauerstoffsättigung.
Vakuumextraktion (VE)
Auch Saugglockenentbindung genannt. Dabei zieht der Arzt bzw. die Ärztin den Kopf des ungeborenen Kindes mittels Saugglocke aus dem Geburtskanal der Mutter heraus, um den ins Stocken geratenen Geburtsvorgang zu beschleunigen.
Wärmebett
Ein Wärmebett ist ein Bett für Frühgeborene und kranke Neugeborene. Die Wärmezufuhr erfolgt über einen Heizstrahler oder eine Wärmeplatte.
Wet Lung (Feuchte Lunge)
Reste von Fruchtwasser verbleiben nach der Geburt in der Lunge, oft nach Kaiserschnitt und verschwinden meist innerhalb von 1-2 Tagen.