Die Mammographie ist die Untersuchung der weiblichen Brust mit Röntgenstrahlen. Im Gegensatz zu den anderen Röntgenuntersuchungen werden sehr weiche Röntgenstrahlen zur Bilderzeugung verwendet, denn nur damit ist gewährleistet, dass eine ausreichende Unterscheidbarkeit (Kontrast) zwischen in ihrer Dichte ähnlichen Bestandteile der Brust zu erzielen ist. Durch die Verwendung spezieller Materialien sowohl in der Röntgenröhre als auch für die Röntgenfilter wird die für die Brustuntersuchung notwendige Strahlenqualität erzielt. Um unscharfe Aufnahmen zu vermeiden, muss eine geringe Größe des Brennfleckes und eine Kompression der Brustdrüse durchgeführt werden. Bei der Anmeldung zur Untersuchung ist zu beachten, dass ein Termin in der ersten Zyklushälfte zu bevorzugen ist, da in diesem Zeitraum die Kompression weniger schmerzhaft ist.
Warum wird eine Mammographie durchgeführt?
- Früherkennung bzw. Abklärung von an der Brust auftretenden Veränderungen, wie Knoten, Hauteinziehungen, Verziehungen oder Sekretion aus der Brustwarze.
Wie steht es mit der Strahlenbelastung?
Das errechnete Risiko, an einem Brustkrebs nach einer Mammographie zu erkranken, steigt gegenüber dem natürlichen Risiko von 10 auf 10,02 Prozent. Das natürliche Risiko ist also, gemessen an dem Risiko durch die Strahlenbelastung Brustkrebs zu bekommen, ungleich größer.
Warum zusätzlich noch Ultraschall?
Durch die Beschaffenheit des Brustdrüsenkörpers muss damit gerechnet werden, dass auch bei optimaler Mammographie-Technik und größter Erfahrung des befundenen Arztes eine bestimmte Anzahl bestehender Knoten in der Brust nicht erkannt werden. Darüber hinaus können weitere Gewebseigenschaften aufgezeigt werden, die zur Beurteilung des Knotens dienen. Der Ultraschall wird auch angewandt, wenn bei sehr dichtem Brustdrüsengewebe die Mammographie keine ausreichende Aussage liefert.
In welchen Fällen ist die Magnetresonanztomographie notwendig?
- Abklärung Dignität (Gut-/Bösartigkeit)
- Bei diffusen mamographischen Veränderungen (z.B. Architekturstörungen)
- Bei jungen Patientinnen mit dichtem Brustdrüsenkörper
- Ergänzendes Staging bei bekanntem Brusttumor
- Nachsorge: Abgrenzung von Narben ggü. wiederauftretendem Tumorknoten
- Bei Silikonimplantaten
Wie läuft die Untersuchung ab, was ist zu beachten?
Die 20 Minuten dauernde Untersuchung wird in Bauchlage durchgeführt, wobei die Brüste in eine spezielle Schale eingebracht werden. Wesentlich bei der Beurteilung der Strukturen in der Brust ist nicht nur ihr Aussehen, sondern auch wie schnell und in welcher Weise sie das Kontrastmittel aufnehmen. Da u.a. die hormonelle Stimulation eine verstärkte Kontrastierung bewirkt, sollte die Untersuchung nur in der zweiten Zykluswoche durchgeführt werden.
Um größtmögliche Treffsicherheit zu erzielen, erfolgt in unserem Haus die Interpretation der Ergebnisse synoptisch in Zusammenschau mit der klinischen Untersuchung, der Mammographie und dem Ultraschall. Dies kann die Ergebnismitteilung entsprechend verzögern.
Warum ist eine Gewebsentnahme notwendig?
Bei unklaren Befunden ist die feingewebliche Sicherung der Diagnose unverzichtbar. Dies kann durch eine operative Probeentnahme oder durch minimal invasive Verfahren in der Röntgenabteilung erfolgen. Sollte das Ergebnis der Biopsie ein bösartiger Befund sein, muss eine Operation angeschlossen werden.
Welche Verfahren gibt es?
- Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie: Auffälliges Gewebe wird mit einer Hohlnadel, die über einen Schneidmechanismus verfügt, entnommen. Pro Stanzvorgang werden mehrere Gewebszylinder entnommen, um eine sichere histologische Diagnose zu erzielen.
- Vakuumsaugbiopsie: Hiermit können deutlich größere Gewebemengen entnommen werden. Über eine dickere Nadel werden auffällige Gewebsanteile zunächst angesaugt und mit einem Schneidemechanismus "abgehobelt".
Die Gewebsentnahmen werden unter örtlicher Betäubung durchgeführt, so dass sie nicht besonders schmerzhaft sind. Das Risiko einer Verschleppung von bösartigen Zellen wird nach zahlreichen Studien als verschwindend gering erachtet.