Lila Leuchten für die Allerkleinsten: Klinikum Hanau feiert Welt-Frühgeborenen-Tag 2024
Hanau, 18. November 2024. Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums Hanau und der Förderverein Sterntaler e.V. machten auf die Bedürfnisse von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam.
„Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls“, klingt es am Sonntagnachmittag durch das Foyer des Hanauer Klinikums. Gleich das erste Lied des ökumenischen Gottesdienstes soll Mut machen und Selbstvertrauen geben. Es richtet sich an diesem Tag besonders an die ehemaligen Frühgeborenen und ihre Familien, die der Einladung des Eltern-Kind-Zentrums am Klinikum und des Fördervereins Sterntaler e.V. gefolgt sind und sich anlässlich des Welt-Frühgeborenen-Tags im Klinikum zusammengefunden haben. Der Gottesdienst, gestaltet von der Klinikseelsorge und musikalisch begleitet vom Klinikchor, war nur eine von vielen Aktionen an diesem Tag. Licht spielte dabei eine zentrale Rolle: Ab 17:00 Uhr wurden das Olof-Palme-Haus in Kesselstadt und der Haupteingang des Klinikums in Lila angestrahlt. Und nach dem Gottesdienst symbolisierte ein Laternenumzug mit lila Lampions über das Klinikgelände die Hoffnung und das Licht, das die kleinen Kämpfer in das Leben ihrer Familien bringen.
„Eins von zehn Babys ist ein Frühgeborenes. In Deutschland kommen jährlich rund 63.000 Kinder vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt und benötigen besondere Pflege und Versorgung“, erklärt Christina Sünder-Kühn, Vorsitzende des Fördervereins Sterntaler e.V. und Neonatalbegleiterin am Klinikum. Jedes Jahr am 17. November machen deshalb weltweit Elternvertreter, Kliniken und Fachkräfte auf die Herausforderungen von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam. Seit 2019 beteiligen sich das Klinikum und der Förderverein Sterntaler mit verschiedenen Aktionen innerhalb Hanaus an der Kampagne. „Der Welt-Frühgeborenen-Tag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Frühgeborenen und ihren Familien die beste Unterstützung zu bieten. Ich bin froh, dass wir hier in Hanau so aktiv teilnehmen“, so Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.
Das Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums Hanau ist als Perinatalzentrum Level 2 auf die Geburt und Versorgung von Frühgeborenen ab der 29. Schwangerschaftswoche oder einem Geburtsgewicht von 1.250 Gramm spezialisiert. „Frühgeborene sind wahre Überlebenskünstler. Unsere Aufgabe ist es, sie und ihre Familien zu unterstützen und zu begleiten“, sagt Dr. med. Jens Kosse, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Dank modernster Technologien und einem engagierten Team können wir vielen Frühchen einen guten Start ins Leben ermöglichen. Die Geschichten der Familien hier heute beweisen die Fortschritte in der neonatologischen Versorgung“, ergänzt Dr. med. Bernhard Bungert, Sektionsleiter der Neonatologie. Im Eltern-Kind-Zentrum stehen rund um die Uhr Experten für Geburtsmedizin und Kinderärzte bereit. Bei unkomplizierten Schwangerschaften ermöglicht das Team eine individuelle und natürliche Geburt in Sicherheit und Geborgenheit.
Zur Vorbeugung von Früh- und Fehlgeburten gehört neben ausführlicher ärztlicher Beratung und dem richtigen Verhalten in der Schwangerschaft auch die Einhaltung von Mutterschutzbestimmungen. „Je kürzer die Schwangerschaftsdauer, desto höher das Risiko für das Frühgeborene. Besonders gefährdet sind Frühgeburten unter 1.000 Gramm“, erläutert Dr. Bungert. Deshalb erfordert die Betreuung der Frühgeborenen ein interdisziplinäres Team, das die Eltern frühzeitig in die Pflege einbindet. Am Klinikum Hanau übernehmen diese Aufgabe spezialisierte Pflegekräfte, sogenannte Neonatalbegleiterinnen, die die Eltern unterstützen und ihnen Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Entwicklung zeigen. Auch die Versorgung mit Muttermilch ist entscheidend, da sie Infektionen und Entwicklungsstörungen vorbeugt. Zusätzlich wurde die psychologische Betreuung der Eltern etabliert.