Hanau leuchtet lila: Klinikum Hanau und Förderverein Sterntaler bringen Goldschmiedehaus zum Strahlen
Hanau, 18. November 2020.Mit der weltweiten Aktion wurde auch in Hanau auf die Belange von Frühchen und ihren Eltern aufmerksam gemacht. Wer am Abend des gestrigen Dienstags am Deutschen Goldschmiedehaus vorbeikam, hat sich wahrscheinlich über die neue Beleuchtung des Hanauer Wahrzeichens gewundert: Von 17:00-22:00 Uhr erstrahlte das Museumsgebäude nämlich in knalligem Lila, eine Aktion des Fördervereins Sterntaler e.V., zusammen mit dem Klinikum Hanau. Hintergrund war der Welt-Frühgeborenen-Tag, der weltweit am 17. November gefeiert wird und auf die Belange der Kleinsten der Kleinen und ihren Familien aufmerksam machen soll. Unter dem Motto „Purple for Preemies“ erstrahlen dann rund um den Globus bekannte Sehenswürdigkeiten in lila, nach der erfolgreichen Aktion im vergangenen Jahr am Schloss Philippsruhe war in Hanau dieses Jahr das Goldschmiedehaus dran. „Dass wir hier in Hanau auch in dieser momentan sehr schwierigen Situation ein strahlendes Zeichen für die Bedürfnisse der kleinsten Patienten und ihrer Familien setzen, ist mir persönlich ein wichtiges Anliegen und besonders in diesem Jahr eine große Freude. Es zeigt, dass wir zusammenstehen und niemand vergessen wird“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Ehrenamtlichen des Fördervereins Sterntaler e.V. um die erste Vorsitzende Martina Wichels, hatten sich gemeinsam mit dem Team der Frühchen-Intensivstation und des Eltern-Kind-Zentrums am Klinikum für eine erneute Beteiligung an der Aktion stark gemacht und freuten sich, dass die „Purple for Preemies“ trotz der erschwerten Bedingungen in diesem Jahr in Hanau seinen Platz gefunden hat.
Eins von zehn Babys ist ein Frühgeborenes, in Deutschland kommen rund 63.000 Kinder in jährlich als Frühchen auf die Welt – also vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche. Sie machen damit die größte Gruppe der Kinderpatienten in der Bundesrepublik aus. Die Kleinsten brauchen eine besondere Pflege und Versorgung, um eine bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten. Weil die vielfältigen Probleme einer Frühgeburt oft noch unterschätzt werden, machen jährlich am 17. November Elternvertreter, Kliniken und Fachkräfte in ganz Europa, Amerika, Afrika und Australien mit unterschiedlichen Aktionen auf die Belange von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam.
Im Klinikum Hanau werden jedes Jahr rund 1.400 Kinder geboren, 250 davon als Frühgeburt. Als einziges Perinatalzentrum der höchsten deutschen Versorgungsstufe (Level 1) im Main-Kinzig-Kreis, ist das Klinikum auch in besonderer Weise auf die Geburt und Versorgung von Frühchen ausgerichtet. Das hat auch das Magazin Focus mit seinem diesjährigen Klinikranking bestätigt. Dort wurde das Klinikum im Bereich Risikogeburten als eine der deutschlandweiten Top-Kliniken ausgezeichnet. Dass der Welt-Frühgeborenen-Tag jährlich am 17. November stattfinden sollte, wurde 2008 auf dem von der EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants) initiierten ersten Europäischen Elterngruppentreffen am 18. November 2008 in Rom festgelegt. Auf diesen Termin konnten sich alle Vertreter schnell einigen, da dieses Datum für einen der Stiftungsgründer eine ganz besondere Bedeutung hatte. Nach dem Verlust von Drillingsfrühchen im Dezember 2006 wurde er am 17. November 2008 Vater einer Tochter. So symbolisierte das Datum nach all dem zuvor erfahrenen Leid für die frischgebackenen Eltern Hoffnung und Glück – ein Gefühl, dass auch allen Eltern von frühgeborenen Kindern weltweit transportiert werden soll.