Goldenes Dienstjubiläum: Alice Berg-Geringswald setzt sichseit 50 Jahren für die Weiterentwicklung der Pflege im Klinikum Hanau ein
Ein seltenes Arbeitsjubiläum gibt es dieser Tage im Klinikum Stadt Hanau zu feiern: 50 Jahre ist Alice Berg-Geringswald mittlerweile dort beschäftigt. Dafür würdigte Geschäftsführer Volkmar Bölke sie bei einem kleinen Empfang als „Institution in unserem Haus“. 50 Jahre „Treue zum Arbeitgeber“ seien „überaus bemerkenswert“. Das Klinikum sei stolz, mit Berg-Geringswald eine „außergewöhnliche Jubilarin“ in seinen Reihen zu haben, die im Qualitätsmanagement der Klinik weiterhin arbeitet.
Helfen, die hohe Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung stetig zu verbessern – zunächst als Krankenschwester für die Patienten, später in leitender Funktion auch für die Mitarbeiter. Dafür setzt sich die 65-Jährige bis heute ein.
1967 begann die Jubilarin als Krankenhausvorschülerin – wie es damals hieß – an der Leimenstraße ihren Dienst an den Patienten. Nach zwei Jahren folgte für sie die Krankenpflegeschule, die sie 1972 als examinierte Krankenschwester abschloss. Erste Station ihrer beruflichen Laufbahn war die zweijährige Arbeit auf der gynäkologisch-operativen Station. Darauf folgten die chirurgische Intensivstation und die staatliche Anerkennung als Fachkrankenschwester für Intensivpflege. Schluss war damit aber noch nicht.
„Sehr gut“, mit dieser Bewertung legte Berg-Geringswald bereits 1980/81 den Grundstein für ihren späteren beruflichen Fortgang. Beim DGB-Berufsfortbildungswerk in Frankfurt belegte sie den Lehrgang „Leitung des Pflegedienstes“, den sie mit staatlicher Anerkennung zur Pflegedienstleiterin und der genannten Beurteilung abschloss. Rund ein Jahr später stieg sie zur Oberschwester in den Kliniken Chirurgie und Anästhesie mit den Intensivstationen sowie der zentralen Operationsabteilung auf.
Im September 1987 übernahm sie kommissarisch die Stellvertretung der Pflegedienstleitung, bevor ihr 1990 die Funktion der Pflegedienstleiterin für das Klinikum übertragen wurde. Hier wirkte sie lange Jahre und engagierte sich für die Sicherstellung und kontinuierliche Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen pflegerisch/medizinischen Betreuung, orientiert an den gesellschaftlichen Veränderungen sowie neuen Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung. Dies schloss die Fürsorge und fachliche Kompetenz durch gut ausgebildete Pflegekräfte ein, die den kranken Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt des Handelns stellt. Sie realisierte dabei maßgeblich u.a. die Einrichtung eines ambulanten Pflegedienstes und den Ausbau zum Aus-, Fort- und Weiterbildungszentrum für Pflegeberufe am Klinikum.
Im Oktober 2007 übernahm Berg-Geringswald folgerichtig auch die Geschäftsbereichsleitung für den Ambulanten Pflegedienst und die Krankenpflegeschule. Damit verbunden war das Fort- und Weiterbildungsinstitut sowie weitere Funktionsdienste in der Klinikum Hanau GmbH. Dabei konnte an der Krankenpflegeschule in Kooperation mit der KFH-Mainz erstmals im Rahmen eines Pilotprojektes der Studiengang „Gesundheit und Pflege“ in dualer Studienstruktur mit dem Abschluss „Bachelor of Science“ angeboten werden, der mittlerweile fest etabliert ist. Berg-Geringswald war hier bis 2011 Mitglied des Koordinierungsausschusses an der KFH-Mainz. Die Weiterbildung „Palliative-Care für Pflegende“ wurde erstmals in das Bildungsprogramm des Klinikums aufgenommen und bildete einen wichtigen Baustein im Netzwerk der palliativen Versorgung in der Region.
Im Juni 2009 übertrug das Klinikum Hanau Berg-Geringswald die Funktion der Qualitätsmanagerin. Im Zentralen Qualitätsmanagement ist sie nunmehr auch als Rentnerin noch bis März 2017 tätig.
Geschätzt war Berg-Geringswalds hohe fachliche Expertise und große Berufserfahrung auch als Gutachterin im Zertifizierungsverfahren der KTQ-GmbH, u.a. auf Kliniken spezialisiert. Im Bundesverband Pflegemanagement und dem Deutschen Pflegerat, Verbände die die Belange der Pflege bei gesundheitspolitischen Fragen gegenüber der Politik vertreten, ist sie auch im Ruhestand weiter engagiert.
Zu Berg-Geringswalds Verdiensten so Geschäftsführer Bölke zählt auch die Mithilfe beim Aufbau des Patienten-Besuchsdienst im Klinikum Ende der 1990er Jahre. „Kranken Zeit und Zuwendung zu schenken, das kann mit zum Gesunden beitragen“, ist Bölke überzeugt. Hervorzuheben sei, dass Berg-Geringswald den ehrenamtlichen Besuchsdienst auch heute noch koordiniere – für Bölke „ein Beleg dafür, wie ihr diese Hilfe ans Herz gewachsen ist“.