Deutschlandweit unter den Ersten: Zentrale Notaufnahme im Klinikum für stetig steigende Anforderungen gewappnet
Hanau, 06. Februar 2020. Da die interdisziplinären Zentralen Notaufnahmen durch Zentralisierungen immer mehr an Bedeutung gewonnen haben, sind zusätzliche Qualifikationen unerlässlich geworden. Sowohl für Ärzte als auch Pflegepersonal. Nach dem Beschluss des Deutschen Ärztetages, führte Hessen im Sommer 2019 die Zusatzweiterbildung für Klinische Akut- und Notfallmedizin in die Weiterbildungsverordnung ein. Dr. med. Florian Unbehaun, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Klinikum, gehörte zu den ersten Ärzten, die die Prüfung zur Zusatzweiterbildung in Frankfurt absolvieren durften – dazu wurden er und fünf hessische Kollegen von der Landesärztekammer Hessen berufen. Unbehaun ist seitdem im Gutachterausschuss und prüft monatlich ärztliche Kollegen aus hessischen Notaufnahmen.
„Ich habe bereits die Weiterbildungsermächtigung beantragt und hoffe, in Zukunft auch hier am Klinikum weitere Kollegen ausbilden zu können“, sagt Chefarzt Unbehaun. Die Zusatzweiterbildung ist für leitende Ärzte Voraussetzung, um als Klinik zukünftig an der Notfallversorgung teilnehmen zu können. Sie umfasst eine mindestens zweijährige Tätigkeit in einer interdisziplinären Zentralen Notaufnahme und setzt einen Facharzt aus der unmittelbaren Patientenversorgung mit einem hohen Anteil an Notfallpatienten voraus – dazu zählen beispielsweise Bereiche wie die Allgemeinmedizin, Anästhesie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin oder Neurologie. Weiterhin müssen die Teilnehmer einen 80-Stunden-Kurs zur notärztlichen Versorgung sowie eine mindestens sechsmonatige Tätigkeit auf einer Intensivstation vorweisen. Inzwischen hat auch schon Dr. med. Hendrik Wyen, Oberarzt der Zentralen Notaufnahme, die Prüfung erfolgreich bestanden.
Das Klinikum Hanau ist gut aufgestellt – nicht nur im ärztlichen Bereich, auch die Kolleginnen und Kollegen der Pflege sind entsprechend geschult. Zwar gibt es im Bereich Pflege noch keine Verordnung zur Weiterbildung, die Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG) empfiehlt diese jedoch. Insgesamt sechs Gesundheits- und Krankenpfleger der Zentralen Notaufnahme im Klinikum Hanau haben im vergangenen Jahr auf freiwilliger Basis die Fachweiterbildung für Notfallpflege erfolgreich absolviert. Im Rahmen einer Übergangsregelung konnten erfahrene Pflegekräfte mit mindesten fünf Jahren Erfahrung in der Notaufnahme eine verkürzte Weiterbildung absolvieren. Seit 1. Januar 2020 dauert diese generell anderthalb Jahre. Ziel am Klinikum Hanau ist es, jährlich ein bis zwei Pflegekräfte zu schulen. Die theoretische und praktische Ausbildung findet extern statt. „Wir stellen uns der Herausforderung des damit verbundenen Personalausfalls, der für die dagebliebenen Kollegen Mehrarbeit bedeutet, gerne, um den Bedürfnissen unserer Patienten auch weiterhin gerecht zu werden“, sagt Maike Ochsenhirt, Pflegerische Bereichsleitung der Zentralen Notaufnahme.
Damit gehört die Zentrale Notaufnahme am Klinikum Hanau in Hessen und bundesweit zu den Vorreitern für eine zukunftsorientierte und hochwertige Notfallversorgung. Das schließt unter anderem den noch geschulteren und fokussierten Umgang mit Aggression und Gewalt, hoch ansteckenden Krankheiten, Massenanfällen von Verletzten und zahlreichen weiteren schwierigen Situationen ein. „Die Weiterbildung zur Fachkraft für Notfallpflege ist genau wie die ärztliche Zusatzbezeichnung essentiell, um den Anforderungen des breiten Spektrums einer Zentralen Notaufnahme gerecht zu werden. Nur die Arbeit im Team aus Ärzten und Pflegekräften mit extrem niedrigen Hierarchiestufen kann erfolgreich sein“, sagt Unbehaun.