Anderen ein Vorbild sein: Klinikum Hanau stellt aktuelle Entwicklungen zur Nachhaltigkeit in der Endoskopie vor
Team der Endoskopie spricht auf dem Kongress Viszeralmedizin 2023 über den Weg zum grünen Krankenhaus und stellt aktuelle Daten zur Behandlung von Zenker-Divertikeln vor.
Hanau, 06. November 2023. Im September fand die Viszeralmedizin 2023 in Hamburg statt, dort war die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie zahlreich vertreten, um über aktuelle Entwicklungen in der Klinik zu sprechen. Mit über 6.000 Teilnehmern ist der Kongress, der von der Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) ausgerichtet wird, der größte für Gastroenterologie und Viszeralchirurgie im deutschsprachigen Raum.
Da auch in Kliniken der Faktor Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert einnimmt, sprachen Chefarzt PD Dr. med. Axel Eickhoff und Oberarzt Dr. med. Lukas Welsch über das Thema „Green Hospital“ und beleuchteten neben Chancen und Schwierigkeiten auf dem Weg zum grünen Krankenhaus auch die rechtlichen Hintergründe. Wie wichtig Nachhaltigkeit gerade in Kliniken ist, zeigt die CO2-Bilanz: Ca. 5,2 % der Emissionen in der Bundesrepublik stammen aus dem Gesundheitssektor, etwa durch den hohen Energieverbrauch oder die rund sechs Kilogramm Abfall, die durchschnittlich pro Patient täglich anfallen. Gerade in Endoskopie-Abteilungen wird durch die Aufbereitung und Dekontamination viel Wasser und Strom verbraucht und der Einsatz von nicht-recyclefähigem Material vergrößert den ökologischen Fußabdruck zusätzlich. Das Thema griff auch Assistenzärztin Carlotta Baumhöfner in ihrem Vortrag auf. Sie stellte Zwischenergebnisse aus dem Pilotprojekt zur Recylingfähigkeit von Einmal-Duodenoskopen am Klinikum Hanau vor. Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, wie wiederverwertbare Teile des Einweg-Endoskops ein neues Leben bekommen können. Hierfür wird der entstandene Müll nach dem Eingriff in speziellen Boxen gesammelt und im Anschluss von einem eigens damit betrauten Unternehmen recycelt. Auch der Recyclingprozess selbst sollte nachhaltig sein, deshalb fließen am Ende auch indirekte Faktoren, wie Transportwege, in die Bewertung ein. Über den Einsatz und die Vorteile von Einwegendoskopen in der Behandlung von Patienten berichtete Sabine Schmitt, pflegerische Leitung der Endoskopie, auf dem parallel stattfindenden Endoskopie-Pflegekongress.
Assistenzärztin Nina Jäger präsentierte auf der Viszeralmedizin 2023 außerdem Daten zum Zenker-Divertikel, einer Ausstülpung der Speiseröhre (Ösophagus) direkt unterhalb des oberen Speiseröhreneinganges. In diesem Bereich verfügt das Team um Chefarzt PD Dr. med. Axel Eickhoff über eine herausragende Expertise. Seit einigen Jahren werden Zenker-Divertikel im Klinikum Hanau mit der sog. Z-POEM-Technik behandelt. Diese anspruchsvolle Methode hat klare Vorteile gegenüber der klassischen Therapie. Die Daten, die seit Einführung der Methode am Klinikum erfasst wurden, belegen eine geringere Rezidivrate bei gleichzeitig hoher Sicherheit für die Patienten.
Über die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie
Die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie am Klinikum Hanau bietet ein umfassendes und qualitativ hochwertiges Diagnose- und Behandlungsspektrum auf universitärem Niveau mit Leuchtturmcharakter für die Region. Behandelt werden Patienten mit allgemein-internistischen Erkrankungen, besonders des Magen-Darm-Traktes (Gastroenterologie), der Leber (Hepatologie) und des Stoffwechsels, einschließlich Diabetes mellitus, sowie mit Infektionen. Die Krankenkassen haben die Klinik auf ihrer Weißen Liste als Referenzzentrum zur Behandlung von Zenker-Divertikeln und Achalasie, einer Erkrankung des unteren Speiseröhrenschließmuskels, ausgewiesen.